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102 Route 7. KONSTANTINOPEL. d. Stambul:in baumbepflanztem Hof die kleine Jeni Walidé-Moschee von
Ak Serai
(Pl. E 6), 1870 von der Walidé, der Mutter des Sultans
Abdul Asis, errichtet, ein schönes Beispiel des türkischen Renaissance-
stils
, mit maurischen und sarazenischen Elementen. An der Straße
liegt das äußere Tor, aus weißem Marmor errichtet und mit Brunnen
und Säulen geschmückt, auf der anderen Straßenseite die Türbé
(Grabkapelle) der Walidé.

An der Ostseite des Hofs der Lalelí-Moschee entlang führt eine
Straße, an einer von 70 Säulen gestützten Zisterne (Pl. E 6), die ge-
wöhnlich
dem Kaiser Phokas (602-10 n. Chr.) zugeschrieben wird,
vorüber in nördl. Richtung zur Schahsadé-Moschee (7-8 Min.; be-
quemer
erreicht man sie vom Finanzministerium, Pl. F 6, aus durch
die belebte Rue Direkler Arazi).

Die Schahsadé-Moschee (Pl. E F 5), ein Frühwerk des Archi-
tekten
Sinán (S. 98), wurde von Suleïmán I. (S. 81) und Roxolane
zum Andenken an ihren Sohn Mohammed 1543-47 errichtet. Das
übliche Schema, die Hauptkuppel zwischen den vier Pfeilern weiter-
geführt
durch vier Halbkuppeln, und diese wieder von je drei
kleineren durchbrochen, ist hier ungewöhnlich geschickt angewandt
und besonders im Inneren große Leichtigkeit erzielt. Der Vorhof,
mit schönen Marmor- und Granitsäulen und Brunnen, ähnelt dem
der Bajesid-Moschee. Im Garten hinter der Moschee sind vier Türbés
(Grabkapellen, S. 76); die größte, ein Oktogon mit zwei Reihen
von Fenstern und gerippter Kuppel, im Äußeren reich mit buntem
Marmor, im Inneren mit kostbaren persischen Fayencefliesen dekoriert,
birgt die Sarkophage von Suleïmán’s Söhnen Mohammed und
Dschihangir, die andern die seiner Tochter Mihrimah und zweier
Großwesire.

Bei der Schahsadé-Moschee zieht der Valens-Aquädukt (S. 104)
vorüber. Wir folgen der Schahsadé Baschi-Straße im SW. der
Moschee, die in n.ö. Richtung parallel dem Aquädukt, mit hübschen
Blicken auf ihn bei den Querstraßen, die durch seine Bogen gehen,
in 12 Min. zur Moschee Mohammed’s II. führt.

Etwas westl. von dieser Straße steht hinter einer türk. Schule im Garten
die Marcian-Säule (Pl. D E 5; man frage in der Umgegend nach Kis Tasch,
Mädchenstein, wie der türk. Name lautet; der Eingang ist an der Südseite
des Häuserblocks, über den man die Säule ragen sieht). Auf dem Marmor-
kapitell
über dem 10m hohen Granitschaft ruht noch, vom Erdbeben etwas
verschoben, ein Cippus, an dessen einer Ecke der ausgehauene Adler er-
halten
ist. Auf der Nordseite des Sockels steht über einem von Sieges-
göttinnen
gehaltenen Schild eine Inschrift für Kaiser Marcian (400-457 n. Chr.);
auf der Westseite ist ein von einem Kranz umrahmter, mit einem Kreuz be-
zeichneter
Schild sichtbar.

Die Moschee Mohammed’s II., türk. Sultan Mehmed Dschami
oder Mehmedié genannt (Pl. D E 4), an Heiligkeit in Konstantinopel
nur von der Moschee zu Ejúb übertroffen, wurde von Mohammed II.,
dem Eroberer Konstantinopels, 1463-69 erbaut.

In byzantinischer Zeit stand hier die Apostelkirche, die bedeutendste nach
der Aja Sophia und die Grabstätte der Kaiser (vgl. S. 88), 1453-55 Patriarchats-
kirche
; vom Patriarchen verlassen (S. 104), mußte sie Platz und Material für die